Lymphogranuloma Venereum (LGV)

 

Was ist LGV?

Subtypen des Bakteriums Chlamydia trachomatis verursachen die sexuell übertragbare Erkrankung Lymphogranuloma venereum (LGV). Bis zum Beginn der 2000er-Jahre war LGV in der Schweiz äußerst ungewöhnlich. Seitdem gab es jedoch eine Zunahme der Infektionen, hauptsächlich bei HIV-positiven Männern, die Geschlechtsverkehr mit anderen Männern haben.

Wie wird Lymphogranuloma venereum übertragen?

LGV wird beim vaginalen, oralen und analen Geschlechtsverkehr übertragen und auch beim Gruppensex, beispielsweise durch Sextoys.

Was sind Symptome und Auswirkungen?

LGV hat deutliche Anzeichen. Zuerst entsteht ein Geschwür (Knoten, offene Stelle) in der Schleimhaut der Anal- oder Vaginalregion oder auch am Penis (und selten in der Mundhöhle). Später kommt es zu einer stark schmerzhaften Schwellung und Rötung im Bereich der Leisten (nicht oft im Nacken), die sich öffnen und Eiter nach aussen entleeren kann. Auch Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl sind häufig. Starke Schmerzen beim Stuhlgang sowie Schleim und Blut im Stuhl sind Anzeichen für einen Befall des Anus und Enddarms. Die Infektion kann schwere vernarbende Verletzungen verursachen, die einen chirurgischen Eingriff erfordern, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.

Wie wird auf Lymphogranuloma venereum getestet?

In der Regel stellt der Arzt oder die Ärztin in der Praxis eine Diagnose. Falls ein LGV-Test erforderlich ist, wird zuerst ein Abstrich der betroffenen Körperbereiche auf Chlamydien getestet. Anschließend ist es möglich, den Untertyp LGV zu untersuchen. Es wird nicht empfohlen, routinemäßige Tests auf LGV durchzuführen, wenn keine Anzeichen vorliegen.

Wie wird Lymphogranuloma venereum behandelt?

Die Infektion ist mit Antibiotika heilbar. Hautveränderungen und innere Vernarbungen müssen allenfalls chirurgisch behandelt werden.

Müssen sich Sexpartner und Sexpartnerinnen auch behandeln lassen?

Gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin ist es wichtig zu berücksichtigen, von wem die Infektion stammt und an wen sie möglicherweise bereits weitergegeben wurde. Es ist wichtig, dass die Sexpartner und Sexpartnerinnen über die Diagnose informiert werden, um sie auch zur Untersuchung und möglicherweise zur Behandlung zu bringen.

Die Partner müssen in weiteren sexuellen Beziehungen gleichzeitig behandelt werden. Die Dauer der kontinuierlichen Behandlung beträgt drei Wochen.

Wie kann eine (erneute) Infektion verhindert werden?

Personen, die im selben Zeitraum wechselnde oder mehrere Sexualpartner haben, sollten mit ihrem Arzt, ihrer Ärztin oder einem anderen Fachmann über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen sprechen und beraten lassen, welche Tests durchgeführt werden sollten.